Eigentlich weiss man es schon lange und nicht nur in Insider- und Fan-
Kreisen:
Toni Vescoli auf die «Sauterelles» und den Beat der Sechzigerjahre
oder schlicht auf das (zwar AUCH durchaus berechtigte) Attribut «Rock-Urgestein» zu
reduzieren, hiesse seinen Talenten nicht gerecht zu werden. Denn der
Altmeister kann sowohl musikalisch als auch mit seinen Texten aus noch
viel mehr Stilrichtungen aus dem Vollen schöpfen.
Dies
wurde dem sozusagen hand verlesenen Publikum im «Hecht» in
Dübendorf einmal mehr bewusst, als Toni am 6. September, zunächst
solo und bald schon in Begleitung mit dem talentierten Akkordeonisten
und Keyboarder Robi Maurer loslegte.

Das Programm war so vielfältig,
wie man sich nur wünschen konnte:
Nicht nur die Stilrichtungen (TexMex, Folk, Blues, Tösstaler Alpen-Rock),
auch die Instrumente (National Steel Guitars, 6- und 12-saitige Elektro-
und Akustik-Gitarren und «Schnurregigeli», begleitet von
einem rhythmischen Fuss und von Robi Murers Akkordeon oder Keyboard)
bildeten ein vom Publikum begeistert aufgenommenes Kaleidoskop von musikalischen
Darbietungen der Sonderklasse und spannten einen sprachlichen und geographischen
Bogen von Tenerifa über Schottland und die Schweiz nach den USA
und Mexiko.

Das Duo schien mit dem verdienten Applaus
förmlich aufzublühen und lief vor allem im zweiten Teil zu
wahren Höchstleistungen auf – man hätte wahrlich noch
lange zuhören mögen!
Als sich
Toni in der dritten Verlängerung (Zugabe...) stimmgewaltig mit «Du
muesch en zie» («You gotta move») vom Publikum verabschiedete,
schlich sich ein leises Gefühl der Enttäuschung in den Saal – darüber,
dass es schon wieder zu Ende sein sollte....

Die Photos sollen einen gewissen Eindruck von diesem stimmigen Abend
vermitteln und mögen den einen oder anderen dazu motivieren, beim
nächsten Mal auch wieder einmal live mitzuklatschen!


Ein schaler Geschmack bleibt leider indessen immer
zurück. Kennt man den Vollblut-Musiker näher, weiss man, dass
er derartige Leistungen seit seinem Unfall anschliessend mit mehreren
Tagen Kopf- und Nackenschmerzen büssen muss; es bleibt zu hoffen,
dass dieser Zustand irgendwann ein Ende finden wird.
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